„Orions Hüfte “ (von Boogeyman bis Messier 78)

Name des Motives:„Orions Hüfte “ (von Boogeyman bis Messier 78)
Fotograf:Mathias Böhme
Aufnahmeort und -datum:Die Aufnahmen entstanden am 9. und 10. Januar 2024 in der Eifel (nahe Blankenheim).
Equipment und Aufnahmedaten:Montierung ZWO AM5, Teleskop ASKAR FRA300pro (f/5),Kamera Canon 6D(a), Guidescope ZWO ASI f/4 mit ASI 120mm, AsiAir pro Bildbearbeitung: GraXpert, Pixinsight + Photoshop
Bilddaten:102 x 300 Sekunden bei ISO 1600, keine Darks, keine Flats, gedithert, Master-BIAS, insgesamt 510 Minuten Belichtungszeit.
Mehr über das Motiv:Der Bildausschnitt befindet sich in etwa auf Höhe der östlichen Hüfte des Orion. Von links nach rechts: Boogeyman Nebel (LDN 1622), Barnards Loop (Sh2-276) und Messier 78. Am unteren Bildfeld sieht man noch den Sternhaufen NGC 2112. Die Hüfte hat also einiges zu bieten 😉

Staubteufel im Orion:
LDN 1622, auch bekannt als der „Boogeyman-Nebel“, ist ein Dunkelnebel im Sternbild Orion. Er besteht aus dichtem Staub und Gas, die das Licht von dahinter liegenden Sternen absorbieren.
Der Nebel hat eine Form, die an einen tanzenden Teufel erinnert. Die spitzen „Hörner“ des Nebels werden von jungen, massereichen Sternen erodiert, die starke Winde und Strahlung abgeben. Diese Strahlung bläst den Staub und das Gas des Nebels weg und lässt die charakteristische Form entstehen.

Kosmisches Leuchten am Winterhimmel:
Barnards Loop, auch bekannt als Barnard 33, ist ein riesiger Emissionsnebel im Sternbild Orion.
Es ist ein sehr großes und komplexes Gebilde. Die Wolke besteht aus mehreren Filamenten und Bögen, die von jungen, massereichen Sternen angestrahlt werden. Diese Sterne emittieren ultraviolette Strahlung, die das Gas im Nebel zum Leuchten anregt.

Ein funkelndes Juwel:
Messier 78 (auch bekannt als NGC 2068) ist ein Reflexionsnebel im Sternbild Orion. Reflexionsnebel sind im Gegensatz zu Emissionsnebeln nicht selbst leuchtend, sondern reflektieren das Licht von nahen Sternen. M78 ist mit 8,0 mag der hellste Reflexionsnebel am Nachthimmel.Er befindet sich in der Nähe des Oriongürtels.
M78 ist ein sehr schöner und kompakter Nebel. Die blaue Farbe des Nebels rührt daher, dass das Licht der nahen Sterne vom Staub in dem Nebel gestreut wird. Messier 78 ist nicht nur wegen seiner bläulichen Farbe und seiner Helligkeit bemerkenswert. Es beherbergt auch eine Vielzahl junger Sterne, die noch in der Entstehungsphase sind. Diese Sterne sind für die sichtbare Beleuchtung des Nebels verantwortlich. Seine Entfernung beträgt etwa 1.600 Lichtjahre.

Offener Sternhaufen:
NGC 2112 ist ein „junger“ Sternhaufen. Er ist nur etwa 10 Millionen Jahre alt. Er ist fast doppelt so weit entfernt wie M78 (3.064 Lichtjahre).
Beste Sichtbarkeitszeit:Das Sternbild Orion ist ein klassisches „Wintersternbild“. Insofern ist die beste Beobachtungszeit von Mitte November bis Mitte Februar.